Zum Waschen fuhren wir nach Costa Teguise. Dies ist ein Touristenort mit vielen Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants, Bars, Supermärkten und diversen Shops, verschiedene waren geschlossen. Normalerweise herrscht dort sicher Hochbetrieb, doch während unseres Aufenthalts war es beschaulich.
Auf dem Weg zurück nach Orzola fuhren wir nach Arrieta, schauten uns den Ort an und assen dann gemütlich ein paar Tapas in einem Strandbeizli. Wir übernachtetn auf einem Parkplatz im Ort und machten am nächsten Tag einen Spaziergang durch Punta Mujeres bevor wir wieder an unseren Stammplatz in Orzola fuhren.
Am 18.11. erschien uns das Wetter gut genug, um einen Ausflug nach La Graciosa zu machen. Zuvor hatten wir öfter schlechte Sicht. Die Insel ist die kleinste bewohnte Insel der Kanaren, circa 29 Quadratkilometer gross und zählt seit November 2018 als achte Kanarische Insel. La Graciosa hat keine asphaltierten Strassen. Es verkehren nur Geländewagen, mit denen man Rundfahrten machen kann oder sie als Taxi benutzen. Es werden auch Velos vermietet. Da wir nur einen halben Tag Zeit hatten, entschlossen wir uns für eine Rundfahrt im Jeep, um mehr zu sehen. Der Fahrer fuhr verschiedene Orte an, wo wir uns dann zu Fuss umschauen konnten und so einen Eindruck von der Insel bekamen. Die Insel hat ungefähr 700 Einwohner. Die Leute leben vom Tourismus und der Fischerei. Das Trinkwasser kommt über eine Pipeline von Lanzarote und per Schiff. Wer ruhige Ferien, mit Schwimmen, Wandern oder Velofahren verbringen möchte, ist hier richtig.
Am 21.11. verliessen wir Orzola und fuhren zum Mirador del Rio, auf 471 m Höhe. Der Aussichtspunkt mit Restaurant wurde vom Inselkünstler und Architekten César Manrique gestaltet. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf die Insel La Graciosa.
Wir wanderten auch zum Mirador Caldera und übernachteten dann in einem einsamen Tal unter Palmen.
Am nächsten Tag fuhren wir in die Bucht von Famara. Es war Sonntag und wunderschönes, warmes Wetter. Wir sahen überall nur Autos. Es war ein Kommen und Gehen. Am Wegrand warteten wir eine Weile ab, bis ein guter Platz frei wurde. Die Surfer tummelten sich im Wasser, bis es dunkel war.
Am Montag war es dann ruhiger. Wir gingen den langen Sandstrand entlang in den Ort Famara. Überall Surfshops, ein richtiger Surfer Hotspot. Wir kamen auch an vielen einladenden Beizli vorbei. Unser Ziel war der Supermarkt, um ein paar Dinge einzukaufen.
Da viel Wind angesagt war, suchten wir zum Übernachten einen geschützten Platz im Ort. Wir fanden einen Parkplatz zwischen den Häusern, an der Promenade. Von da aus liefen wir weit in die andere Richtung der Bucht und kamen an einem gestrandeten Holzboot vorbei. Da fiel mir wieder ein Bericht ein, den ich kürzlich gelesen hatte. Da beschrieb ein Fischer das schreckliche Erlebnis, als in einer Nacht ein Flüchtlingsboot vor der steinigen Küste Orzolas kenterte und sie die Flüchtlinge um Hilfe schreien hörten. Sie eilten mit Taschenlampen zu Hilfe, mussten sich aber vor allem an Schreien orientieren. Viele der geschwächten Menschen ertranken. Die Fischer konnten einige retten.
Am 26.11. hingen die Wolken tief. Grosse Wellen rollten aufs Ufer zu. Jetzt waren die erfahrenen Surfer draussen. Es war faszinierend, sie zu beobachten. Sie wurden gefilmt von Kollegen mit Fotoapparaten mit grossen Teleobjektiven. Ich konnte mich kaum satt sehen.
Die nächsten beiden Tage war wieder Service angesagt, waschen, einkaufen, Wasser auffüllen.
Dann fuhren wir auf einen Parkplatz am Meer, beim Flughafen. Man konnte von dort Richtung Arrecife oder Richtung Puerto del Carmen, auf einer Promenade, dem Meer entlang laufen. Irgendwann kam Frank auf die Idee, wir könnten die Insel zu Fuss umrunden. Ich fand die Idee super. Wir begannen sofort, sie umzusetzen.
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